Montag, 25. Juni 2012

 Wenn man im Gartenblog nichts schreibt, dann nicht deshalb, weil nichts passiert ist. Der Garten passiert täglich - auch gänzlich ohne uns. Und wenn endlich wieder einmal Zeit ist, eine Runde zu spazieren, ist bereits der Phlox aufgeblüht und das Unkraut unverschämt wie immer.
 Prächtig entwickelt hat sich der Rosenkohl. Ich dachte, ich baue ein Gemüse an, was in der Ernte stressfrei ist. Der Rosenkohl kann den ganzen Winter stehen und wird geerntet, wenn er gebraucht wird. Nicht wie Bohnen - kaum fertig, schon wieder verpasst...
 Wo will denn der Liebstöckel in diesem Jahr hin? Einen Teil der Blüten habe ich am Freitag ins Stäußchen gebunden, der Rest liegt nun auf dem Kompost.
 Die neuen Rosen waren noch gar nicht ganz ausgepackt, schon hatte der Kater ein neues Lieblingsplätzchen. Ich habe ihm die Kiste so stehen lassen. Er ist recht krank und wird wohl nicht mehr lange bei uns sein. Jetzt nervt schon immer Nachbars Kater, weil das Revier nicht mehr bewacht ist.
Aus dem gelben Beet habe ich die eine kupferfarbene Rose raus genommen - sie wirkte farblich nicht so gut. Nun muss ich mal überlegen, wohin damit. Nach dem Winter ist sie ohnehin etwas angegriffen und hat nur einen Austrieb. Schön hier aber mal zu sehen, woher die Wildtriebe bei den Rosen kommen. Alles was unterhalb der Veredlungsstelle austreibt, ist unecht und muss weg. Das ist bei einigen erfrorenen Rosen der Fall.

Sonntag, 10. Juni 2012

 Der Liebste hat die Hecke abgeholzt. Mindestens ein halber Meter musste weichen. Nun ist der Durchgang neben der Garage wieder frei für die Schubkarre. Auf den Mondkalender hat niemand geguckt- ich hoffe, die Hecke wird trotzdem wieder.
 Ungefähr die Hälfte der Rosen ist erfroren. Der Winter war auergewöhnlich kalt und alle beklagen Verluste. Nur wer angehäufelt UND abgedeckt hat, hat die Rosen durch den Winter bekommen. Bei uns standen einige sehr geschützt. "Grace" blüht schön wie immer. Aber die Blattläuse !!!!
Eine Flasche Holunderblütensirup haben wir schon alle gemacht: es ist einfach zu lecker. Sogar dem Kleinen schmeckt es: "Würde ich sonst ohne Diskussion Blüten pflücken gehen?". Ich setze an: 3 Liter Wasser, 1,5 Kg Zucker, 100 g Zitronensäure, 2 Biozitronen und zwei Stoffbeutel Blüten (viel macht viel Aroma). Drei Tage ziehen, dann filtern, aufkochen, abfüllen. Mit Prosecco - hmm.... Jetzt aber hopp, hopp, die Holdunderblüte geht zu Ende...
Heute waren wir auf der Bundesgartenschau in Löbau. Das Gelände ist eine ehemalige Zuckerfabrik. Die Verbindung alter Industieanlage mit neuer Parkgestaltung ist toll. Die hellen Hügel sehen aus wie Sand. Es ist aber alles fest. Toll, oder?
Wir haben ja ewig gerätselt, warum auf den ehemaligen Senkbecken die Buchstaben H C O schwimmen. Na, wie ist die Formel von Zucker, na, na?
Neben zwei interessanten Arten von rotem Purpurglöckchen ("Marmelade" und "?") fand ich eine gelb-grün-gestreifte Iris (Iris pallida "Aureovariegata")
Ein ganz reduzierter Garten in der ehemaligen Sammelstelle der Zuckerrüben. Man müsste in drei, vier Jahren mal gucken, wie das Gelände sich entwickelt hat...
 Auf dem Hochbeet hat sich Rote Melde ausgesäht und ich hab nichts weiter gemacht, als sie stehen lassen. Zur "Offenen Gartenpforte" war das der Hingucker schlechthin. Melde ist ein altes Gartengemüse. Wächst von allein auf guten hummösen Böden (also hier auf blankem Laubkompost). Kann man wie Spinat verwenden. Ich habe also eine reichliche Handvoll gepflückt, die Blätter abgeschnitten und mit wenig Wasser gekocht. Dann das Wasser raus gedrückt, alles sehr fein geschnitten und mit Zwiebel und Ricotta zu einer Canellonifüllung verkocht. Mit Bechamelsoße und Käse überbacken. War lecker. Aber der Aufwand! Sowas geht nur Samstagabend, wenn ich nichts "Schnelles" kochen muss.